Wer hätte gedacht, dass eine innovative Idee, die durch die Erschließung des polnischen Marktes entstand, sich innerhalb kürzester Zeit zu einem echten Mehrwert für unsere Märkte und Kunden entwickelt?
Ursprünglich war die Selbstbedienungskasse (SB-Kasse) nur als Testlauf gedacht. Heute ist sie ein zentraler Bestandteil unseres Einkaufserlebnisses. Inzwischen sind wir dabei, die SB-Kasse flächendeckend einzuführen.
Dieser Blogbeitrag beleuchtet die technologische Basis, die Benutzerfreundlichkeit und die stetige Weiterentwicklung der SB-Kasse. Er zeigt, wie aus einer Vision ein nachhaltiger Fortschritt wurde und warum die SB-Kasse bei dm mehr als eine rein technische Neuerung ist.
Was ist eine Selbstbedienungskasse?
Eine Selbstbedienungskasse, auch SB-Kasse genannt, ist eine innovative Kassenlösung, die es unseren Kunden ermöglicht, ihre Einkäufe eigenständig zu scannen, zu bezahlen und zu verpacken. Die Kunden führen den Bezahlvorgang selbstständig durch, ohne dass ein Mitarbeiter die Transaktion begleitet. Oft heißt diese Kassenart auch Self-Checkout-Kasse.
- SB-Kassen europaweit
- > 2.700
- dm-Märkte europaweit
- 1.050
- dm-Länder
- 8
Die technologische Basis unserer Kassenwelt
Aus technischer Sicht basiert jede Kasse bei dm auf einer identischen Systemarchitektur - unabhängig davon, ob sie durch Mitarbeitende bedient wird oder als Selbstbedienungskasse ausgelegt ist.
Die Kassen unterscheiden sich hauptsächlich durch ihre Benutzeroberfläche (User Interface, kurz: UI), die wir jeweils spezifisch an die unterschiedlichen Anwendungsanforderungen anpassen.
Dies hat zwar den Vorteil, dass neue Anforderungen für beide Welten entwickelt werden können.
Auf der anderen Seite müssen wir jedoch bei jedem Use-Case, der nur einen Kanal bedient, mögliche Wechselwirkungen bedenken .
Daher ist eine enge Abstimmung zwischen den Produktteams unerlässlich, um unerwünschte Nebeneffekte zu vermeiden und eine konsistente Nutzererfahrung über alle Kanäle hinweg sicherzustellen. Nur so stellen wir sicher, dass Optimierungen in einem Bereich nicht unbeabsichtigt zu Einschränkungen oder Problemen im anderen führen.
Benutzerfreundlichkeit als oberstes Gebot
Die identische technologische Basis beider Kassenvarianten schafft eine Herausforderung: Der Funktionsumfang der bedienten Kassen ist sehr umfangreich und deckt teilweise sehr selten genutzte Anliegen ab. Viele dieser Funktionen sind komplex und setzen voraus, dass geschultes Personal sie bedienen kann. Diese Komplexität können wir nicht eins zu eins auf eine Selbstbedienungskasse übertragen, denn dort hat die intuitive und einfache Bedienbarkeit für unsere Kunden Priorität.
Ein wesentlicher Aspekt bei der Entwicklung der SB-Kasse war es, die Komplexität der Funktionalitäten so weit zu reduzieren, dass unsere Kunden eine intuitiv und leicht verständliche Kasse vorfinden, ohne dabei auf gewohnte Leistungen verzichten zu müssen. Wir haben die Kasse gezielt vereinfacht, um ein reibungsloses Einkaufserlebnis zu gewährleisten.
Moderne Architektur und Datenverarbeitung
Unsere Architektur und Datenverarbeitung basieren auf folgenden Prinzipien:
Unsere Hauptanwendung für die SB-Kassen ist überwiegend monolithisch in Java implementiert.
Ergänzende Services betreiben wir bereits als Microservices in unserer unternehmenseigenen Cloud.
Verkaufsdaten werden ereignisgesteuert an nachgelagerte Systeme wie Intralogistik (Warennachbestellung), Finanzbuchhaltung und Data Warehouse übermittelt.
Die Entwicklung und der Betrieb erfolgen in abgegrenzten fachlichen Kontexten und Produktteams, die auch die Verantwortung für den automatisierten Betrieb tragen.
Wir entwickeln die Architektur stetig weiter:
Unsere Teams überführen die bestehenden Monolithen schrittweise in modulare Microservice-Architekturen. Das verbessert Skalierbarkeit und Wartbarkeit.
Dafür setzen wir moderne Technologien wie Docker oder Spring Boot für Containerisierung oder 12-Faktor-Apps ein.
Einen besonderen Fokus legen wir auf die Optimierung der Schnittstellen zwischen den einzelnen Systemen, damit Daten effizient und sicher ausgetauscht werden können.
In regelmäßigen bereichsübergreifenden Abstimmungen teilen wir Best Practices, identifizieren Fehlerquellen frühzeitig und treiben Innovationen voran.
Die Herausforderung besteht vor allem darin, Legacy-Systeme nahtlos einzubinden und gleichzeitig neue Anforderungen flexibel umzusetzen.
Die Status-LED: Ein Beispiel für praxisnahe Innovation
Ein Feature, das nicht von Anfang an Teil der SB-Kasse war, ist die Status-LED.
In Zusammenarbeit mit unseren Consultants und dem Fachbereich führten wir Marktbefragungen durch, um die SB-Kasse zu verbessern. Dabei wurde immer wieder die mangelnde Wahrnehmung des Kassenzustands (frei, in Benutzung, Unterstützung benötigt) hervorgehoben.
Daraufhin haben wir gemeinsam mit unseren Requirements Engineers und unserem Product-Owner die Idee der Status-LED entwickelt. Die LED kann in drei verschiedenen Farben leuchten, die folgende Bedeutungen haben:
LED ist grün: Die SB-Kasse ist bereit zur Benutzung.
LED ist weiß: SB-Kasse ist gerade in Benutzung.
LED ist rot: An der SB-Kasse benötigt ein Kunde Unterstützung durch einen Mitarbeiter.
Die Möbelbauer schufen die baulichen Voraussetzungen für den Einbau der LED, während sich unsere Softwareentwickler um deren Ansteuerung kümmerten. Die LED-Farbwahl passten wir an das Ladenbild an, um die Kasse harmonisch in das dm-typische Erscheinungsbild zu integrieren.
)
)
Ausblick
Wir entwickeln die SB-Kasse kontinuierlich weiter. Derzeit arbeiten wir daran, weitere dm-Länder mit unseren Selbstbedienungskassen auszustatten. Hierbei ist die Einhaltung der jeweils geltenden Fiskalgesetze unerlässlich. Parallel zerlegen wir die monolithische Softwarearchitektur, um zukünftig noch flexiblere und skalierbarere Lösungen anbieten zu können.
Fazit
Die SB-Kasse bei dm zeigt, wie technologische Innovationen Prozesse optimieren und gleichzeitig das Einkaufserlebnis unserer Kunden verbessern. Durch die enge Zusammenarbeit unserer Teams und den Einsatz moderner Technologien schaffen wir eine zukunftsfähige Lösung, die den Anforderungen unserer Märkte und Kunden gerecht wird. Bei dmTECH freuen wir uns darauf, die Entwicklung der SB-Kasse weiter voranzutreiben.
